DC, Irma und José

Nach einer 100-km-plus-Etappe erreichten wir vor einigen Tagen Washington DC, die Hauptstadt der USA. Genannt wird die Stadt einfach “DC”. Sagt man “Washington”, meint man die Regierung bzw. die Politik, die in DC gemacht wird. So, wie man in der Schweiz manchmal sagt: “Was machen denn die in Bern oben wieder …”. Unsere Unterkunft war das Hotel “Bier-Baron”, aber wir wurden zum Glück eingelassen, ohne dass wir uns beim Biertrinken beweisen mussten (Bier gehört nicht zu unseren favorisierten Durstlöschern, Cider ist uns lieber).

Washington DC

Am nächsten Morgen klapperten wir dann effizient alle wichtigen Sehenswürdigkeiten ab, vom Weissen Haus zum Capitol, dem Washington Monument und dem Lincoln Memorial. Die National Mall – eine über 4 km lange Flaniermeile mit Veloweg – half uns, zügig vorwärtszukommen. Fast hätten wir noch das “Newseum” besucht, ein Museum zum Thema “Wie Nachrichten entstehen”. Nachdem wir aber vor dem Museum die Frontseiten von über 50 Tageszeitungen gelesen bzw. überflogen hatten, fühlten wir uns genug gut informiert.

Auch Peddalington war dabei und wollte unbedingt ins Weisse Haus und dort mal so richtig die Meinung geigen. Leider hatte er aber seine Geige vergessen. Immerhin posierte er vor dem Auto des Secret Services.

Peddalington beim Secret Service
Peddalington beim Secret Service – Washington, Vereinigte Staaten

Hurricanes Irma, José und unsere Reise

Hier vor Ort und auch aus der Schweiz werden wir auf die Wirbelstürme angesprochen. Zur Beruhigung: Wir sind “safe” und gut informiert über die Entwicklung des Hurricanes Irma (National Hurricane Center), der am Wochenende an der Küste Floridas erwartet wird und bis Mitte Woche der Küste entlang nordwärts ziehen soll. Ebenso verfolgen wir, wie sich José gebärdet, der ja leider bereits hinter Irma bereitsteht. Momentan sind wir in sicherer Distanz rund 200 km von der Küste weg, da wir die nächsten 5 Tage den Blue Ridge Parkway, eine aussichtsreiche Höhenstrasse in den Apalachen befahren werden. Erstmals haben wir 5 Etappen vorausgeplant, da hier die Unterkunfts-, Verpflegungs- und Einkaufsmöglichkeiten spärlich sind. Wir fühlen uns gut vorbereitet und freuen uns auf diese kleine Abenteuer, das man an der Tour de Suisse die Bergetappe nennen würde. Inwiefern und ob die Folgen der Stürme und Regenfluten unsere Routenpläne beinflussen, können wir jetzt noch nicht abschätzen. So oder so müssen wir flexibel sein, da wir auch nicht wirklich eine Ahnung haben, ob wir unser Ziel Key West überhaupt in der noch zur Verfügung stehenden Zeit erreichen können.

Auf dem Weg zum Ausgangspunkt für den Blue Ridge Parkway hatten wir erstmals einen ganzen Tag strömenden Regen. Sogar das einzige Foto des Tages ist nicht scharf (Stephan hat pressiert, damit die Maschine nicht nass wird 🙂 ). Ich glaube die Pferde haben über uns den Kopf geschüttelt (diese sind deshalb unscharf).

Regenwetter
Regenwetter – Orange, Vereinigte Staaten

Nach 40 km gaben wir auf, da wir nass und durchgekühlt waren. Im Motel genossen wir die heisse Dusche und das bequeme Bett doppelt;-) Die zweite Hälfte der Etappe von Orange nach Charlottesville – genannt Cville – war gestern bei schönstem Sonnenschein umso schöner! Virginia ist hier ziemlich einsam und ländlich, was das Velölen richtig gemütlich macht nach dem Rummel der Grossstädte in letzter Zeit.

Wir melden uns also wieder, wenn wir die Apalachen bezwungen haben 😉

Unsere Route der vergangenen Tage