Wir kommen schon zum Ende und packen auf dem Weg die letzten Erinnerungen für Zuhause ins Gepäck. Es gibt nochmals einiges zu erleben und wer im Ausland eine Zugreise macht, hat meist viel zu berichten 😉.
Unsere letzte Velo-Etappe startet mit dem Frühstück in unserem B&B. Dazu mussten wir uns mit dem Lift wieder absenken lassen in die Speisekammer. Mit am Tisch ist ein italienisches Paar, im Schnitt etwa gleich jung wie wir, er aber älter. Sie haben gestern unsere heutige Etappe gemacht und wir machen heute ihre gestrige. Wir finden uns, haben es lustig, nicht zuletzt wegen dem Sprachmix Englisch und Italienisch mit einem Schuss Spanisch (nicht beabsichtigt). Sie wohnen in Turin, wissen einiges über die Gegend und sind an unseren Veloreiseerfahrungen interessiert. Er erzählt uns dann, dass es in dieser Zeit in dieser Gegend viele Frogs 🐸 hat. Seine Zusatzgeste (darin sind Italiener ja gut) zeigt aber in den Himmel. Er meinte natürlich Fog 🌫️. Tatsächlich strahlte die Sonne den ganzen Tag etwas betrübt in die Po-Ebene.
Das üppige Frühstück kompensierte die sonntags geschlossenen Läden und die restlichen Löcher stopften wir mit unserem spärlichem Vorrat an Riegeln und Äpfeln.
Unterwegs trafen wir zudem zwei Könige, bzw. ihre Schlösser.

Der erste König war ein ganz heller und hat eine grosse Laterne neben seinem Schloss montiert. Der zweite war auch ein heller, er hatte nämlich, just an diesem Tag, einen Markt ausgerufen, verlangte dafür 8 € Eintritt und verkaufte auf diesem Pflanzen für die winterliche Gartensaison. Seine Untertanen kamen in grossen Scharen.

Wir nutzten ein Nebengeschäft ausserhalb um aufzutanken.

Ebenfalls unterwegs fuhren wir durch eine Klostersiedlung mit einem herzigen Café. Die Mönche sind aber durch andere Lebewesen ersetzt worden. Wie kontrolliert das Wachstum der neuen Population vor sich geht, ist etwas unklar. Auf jeden seltenen Fall ein italienisches Café ohne Tauben. Warum bloss?


Es gab noch das eine oder andere Dorf und ein schöner Abschnitt auf alter Eisenbahnstrecke.


Unser Ziel erreichten wir am späteren Nachmittag und erschraken:

Was macht der Arc de Triomphe hier? War das etwas die Seine und gar nicht der Po, an dessen oder eben deren Ufer wir um die Spazierenden herumgekurvt sind? Im Verkehr im Zentrum wurde aber schnell klar, das muss Italien sein. Überall parkierte Autos mit aktiven Pannenblinkern, auch auf Radwegen (liebe Italienerinnen und Italiener: diese rote Taste mit dem Dreieck in eurem Auto, ist keine Unsichbarmachtaste).
Dann hatte Merita die glorreiche Idee, bereits am Vorabend mit dem Zug nach Mailand zu fahren. Als streikunerfahrene Reisende (ja, die Eisenbahner haben gerade gestreikt), sind wir sicher, dass unser Zug fährt, schliesslich steht er auf der Anzeigetafel, während bei andern „Cancellato“ steht. Freudig das Ticket gelöst, päng steht 30 min. verspätet. Ok gut, dann liegt noch ein Glacé drin. Glacés in den Händen, päng steht „Cancellato“. So blieb uns noch etwas mehr Zeit, die Leute zu beobachten, von denen es logischerweise anständig viele hatte. Lustigerweise entdeckten wir in der Menge zwei Bekannte, nämlich die beiden Velöler aus dem B&B. War das ein „Ciao“ und „Hello“!
Der nächste Zug fuhr dann, gut gefüllt, nach Mailand, zusammen mit uns beiden.
In Mailand fanden wir neben unserem Hotel ein peruanisches Restaurant und dachten uns, wir essen mal etwas anderes. Es war anders, sogar anders als erwartet. Hände und Restaurant brauchten eine intensive Reinigung hinterher.
Mailand
Am Morgen danach blieb noch etwas Zeit, gewissen Sehenswürdigkeiten flüchtig zu begegnen und einen Kaffee zu trinken, bevor der Zug uns in die Heimat zurückfuhr.









Fundstück von heute
Verkehrstafel von Adidas gesponsert.

Route von heute
Strecke: 81 km ↔️, 140 hm ↗️
Das war die Schlussepisode dieser Reise. Danke fürs Mitlesen …