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Hää? Ja, wir sind wieder unterwegs und wollen ausprobieren, wie weit wir mit unserem gelernten Spanisch kommen. Und um weiter zu kommen, haben wir wie üblich unsere Velos und Peddalington dabei. Jetzt im ersten Teil einige erste Erlebnisse und Bilder der Anreise und der ersten Trampelkilometer. Morgen starten wir dann von Burgos in das spanische Hinterland.
Die Reise an den Startpunkt
Es ist in Europa eine kleine Herausforderung, mit dem Velo im Zug in die Ferne zu reisen. Betrachtet man die Reise bereits als Abenteuer, geht es aber ganz gut und es kann durchaus eine Erlebnisreise werden. Am Samstag fuhren wir via Basel nach Strasbourg, um dort einen Kaffee mit Croissant vor dem TGV nach Paris zu nehmen. In Paris genossen wir die Veloschnellstrassen durch die Stadt. Das-ist-einfach-genial! Und es herrscht in beiden Richtungen ein emsiges Treiben. Hier ein Bild (ruhige Stelle, deshalb mit Bild):
Paris ist sowieso schön. Darum verbrachten wir eine Nacht an der Seine.
Am Sonntag fuhr uns ein nächster Thescheweh in vier Stunden an die Surfatlantikküste und spanische Grenze nach Hendaye.
Um unsere Drahtesel etwas ans Klima zu gewöhnen, fuhren wir über den ersten Berg nach San Sebastian und oh Schreck, da waren schon andere. Nicht einige, nicht viele, sondern muchos todos oder so! Und das, obwohl der Altantik in der Vorwoche vermutlich noch zugefroren war (so fühlte er sich an).
Baskenfest führt zu unüberlegtem Handeln
Obwohl wir geplant hier übernachten wollten, entschlossen wir schnell, dafür unüberlegt, schon heute den Zug nach Zumarraga zu nehmen. Von dort soll dann eben wieder pedalt werden. Unsere Idee war wie eine Garderobe, sie hatte mehrere Haken. Den ersten stellten wir auf dem Perron fest (auf das wir unsere bepackten Esel tragen mussten, weil die Lifte hier nicht mal Zwergponys fassen können). Das Perron war vollgestopft mit Leuten, dann kam der Zug halbvoll und es blieben einige Basken und zwei Schweizer zurück.
Der nette Mann der Bahn gab uns den Tipp, dass bereits in einer halben Stunde der nächste Zug käme und wir es dann probieren sollen. Dort sei es aber voraussichtlich noch schlimmer. Nun gut, statt zu warten, haben wir die Zeit genutzt und sind dem Zug zwei Stationen entgegengefahren. Dort konnten wir in einen ziemlich leeren Zug einsteigen und dem Einsteiggetümmel in San Sebastian später aus Innenzugsperspektive beiwohnen. Unsere Velos konnten danach unmöglich umfallen. In dieser lauschigen lauten Umgebung erfuhren wir dann auch, dass ein Fest zur Feier der baskischen Sprache in San Sebastian die Leute angezogen hatte. Das ist der Link zum zweiten Teil des Blogtitels, der auf Baskisch “Sprichst du Baskisch?” heisst.
Baskisch ist übrigens mit keiner anderen Sprache verwandt und es lässt sich fast nichts ableiten. Sehr spannend. Beim Wort für das öffentliche WC hätte ich jetzt als Baskensprachprofessor noch ein K mehr hinzugefügt.
Der zweite Haken war unsere Unterkunft, die wir noch nicht organisiert hatten. Wir fanden ein (war einmal-)Hotel ohne Fenster und mit defektem Dach. Dann eine Pension, die voll war, aber immerhin mit einem Tipp zur nächsten vollen Pension, die wiederum einen Tipp hatte – der dann klappte. Da diese gute Frau aber nicht im Ort wohnte, mussten wir bis 22.30 Uhr eine gute Stunde warten. Der Hunger führte uns schnurstracks zum dritten Haken, wir fanden lange keine Verpflegungsstätte. Ein Pizzalieferservice war dann unsere Rettung. Mit knurrendem Bauch und etwas spanischen Wortfetzen konnten wir die Dame sogar überzeugen, dass unsere Pizza alle andern in der Warteschlange überholen konnte. Die Pizza war übrigens sehr fein.
Erste Radetappe
Nach einem spanischen Croissant mit Milchkaffee (Cappuccino no es posible) am nächsten Morgen im Café, wollten wir netterweise den Rechnungsbetrag aufrunden. Was für eine komische Idee. Die gute Frau konnte sich unsere Geste nicht erklären, weil der Preis ja tiefer war, als unsere Bezahlung. Wir diskutierten und zum Schluss argumentierten wir mit dem schönen Tag, sie freute sich dann doch noch und wir zogen los. Von Zumarraga haben wir dann zwei Pässe hintereinander gemacht. Der erste ging gut, der zweite war mit seinen doofen 15 % Steigung und schmaler Strasse ein harter Einstieg. Dass wir dazu noch einen kühlenden Wind mit 70 km/h im Gesicht hatten, war auch nicht gerade hilfreich. Aber wir wollen nicht jammern – ääh doch, wollen wir, aber nur kurz! Ist schon vorbei.
Auf einer ehemaligen Bahnstrecke erreichten wir Vitoria/Gasteiz, unsere letzte Destination im Baskenland. Eine Stadt mit viel Altstadt und Fussgängerzonen.
Vorsprung erfahren
Da unsere Strecke etwas lang ist für die Zeit, die uns bleibt, nutzen wir heute noch eine Zugsverbindung von Vitoria/Gasteiz nach Burgos. Da wir es nicht auf die Reihe kriegten, Veloplätze in spanischen Zügen online zu buchen, besuchten wir die Frau am Schalter. Die schaute und machte irgendetwas auf dem Computer und konnte uns dann zwei Sitzplätze und einen Veloplatz buchen. Es hätte nur noch einen Veloplatz gehabt, aber wir sollten einfach dem Herrn auf dem Perron sagen, dass wir nur einen Platz hätten. Das ginge dann schon. Ratet … Kein einziger Veloplatz war belegt als wir kamen. Jetzt sind wir in Burgos mit diesem wunderschönen neuen Bahnhof, der aber irgendwie überdimensioniert ist. Es gibt neben dem Billetschalter schon keinen Laden mehr und die Behälter am Boden stehen dort, wo das Dach undicht ist.
Peddalington
Auch der Peddalington ist mit dabei, mutig und frech, wie immer…
Das wars für den ersten Ansatz. Morgen machen wir uns auf die Spuren des spanischen Helden El Cid, der vermutlich kein Velo hatte, sondern ein Caballo. Bis bald, vielleicht.