Wir sind in mi mi mi mi Miami in flo flo Florida

Nun sind wir also kurz vor dort, wo dann auch mal die USA fertig sind. Nach rund 2,3 Millionen Radumdrehungen oder etwas mehr als 5000 km haben wir in Miami Downtown gebremst. Mit etwas Bildern, Erzählungen und Analysen hier ein weiterer Bericht von der Ostküste.

Velo am Meer
Velo am Meer – Saint Augustine, Vereinigte Staaten

 Zur Strecke und den Strassen

Die Strecke seit den Carolinas, wie die beiden Staaten North Carolina und South Carolina zusammengefasst werden, ist ziemlich flach, sodass die Brücken die grössten Erhebungen sind.

von Brücke
Aussicht von Brücke, Intercostal Waterway

So bestimmen Wind (bis jetzt gnädig), Strassenbeschaffenheit und Verkehr unser Fahrwohlfühlbarometer. Und wir können sagen, man gewöhnt sich an Vieles 🙂 .

Da das Kartenmaterial in den südlichen Staaten sehr wenig Details zur Beschaffenheit der Strasse enthält, sind wir bei unserer auf-eigene-Faust-und-ich-kenn-mich-schon-aus-Navigation mehrfach auf Sandpisten gelandet. Diese können hart sein (ok), aber auch sehr weich (Umfallgefahr und velounbefahrbar). Das muss lustig ausgesehen haben, als wir im weichen Sand nicht mehr fahren konnten, wegen der unzähligen Mücken (hatte keine Zeit zum Zählen, aber ich kann auch nicht so weit zählen, wie ich hätte können müssen) aber schnell weg mussten. Wir rannten neben unseren Drahteseln bis zur nächsten Aufsteigemöglichkeit und waren nebenbei laufend am Blutspenden. Diese Sandy Roads und die generell spärlicher vorhandenen Strassen führten dazu, dass wir vermehrt auf grossen breiten Strassen fahren mussten, oder dies zumindest die kraftökonomischste Variante war – mal mit weniger, mal mit viel Verkehr. Hier eine Auswahl, ohne die ganz breiten Strassen (habe ich vergessen zu fotografieren):

Das letzte Beispiel ist die alte Strasse, die noch als Veloweg “dient”.

Savannah

Relativ kurz (3 Tage) nach Charleston, folgte in Georgia die nächste Stadt mit besonderem Flair – Savannah. Die Stadt ist für einen eher linkshirnigen wie mich gut aufgebaut, so mit rechten Winkeln, regelmässigen Parks zur Orientierung und einer Riverfront, die nicht zu verfehlen ist. Bald radelten wir wie die Einheimischen durch die Stadt. Wir hatten einiges zu tun und blieben drei Nächte in einem Hostel. Die ersten beiden Nächte waren wir sogar allein im Haus. Ich ging zum Barber weil die Leute nicht mehr wussten, von welcher Seite man mich ansprechen sollte. Fünf Pfund Wäsche brachten wir in den Waschsalon und konnten nach 2 Stunden für 10 $ alles sauber gewaschen und gefaltet als Paket wieder abholen. Daneben haben wir natürlich die Stadt angeschaut, gegessen, geschlafen und zum zweiten Mal auf unserer Tour einen platten Reifen geflickt. Einige Impressionen aus der Stadt:

Sturmschäden

Ab Savannah nahmen die sichtbaren Hurrikanschäden zu. Zu sehen an Häusern, aber vor allem auch an herumliegendem Schutt, Ästen und Laub. Wir redeten mit vielen Leuten über unsere weiteren Pläne und erhielten fast gleich viele unterschiedliche Auskünfte über den Zustand weiter südlich. Wir wollen nun aber bis zum Ende nach Key West fahren.

Folkston

Ich nehme an, Folkston ist euch allen ein Begriff 🙂 . Dort fahren bis zu 60 Züge pro Tag vorbei und es hat eine Aussichtsplattform für Zugsbegeisterte mit WLAN, Steckdosen, Ventilatoren und aus Lautsprechern tönt der Zugfunk. Wir hatten direkt an diesem Ort ein Beobachtungshüttchen gemietet.

Cabin
Cabin – , Folkston, Vereinigte Staaten

Wie schnell die Züge nach dem Schliessen der Barrieren eintreffen, zeigt das folgende Filmli (das Zugshorn kommt im Film leider nicht so zur Geltung, wie es in der Realität den Staub von der Schiene bläst 😉 ):

Florida und Küstenstreifen

In Florida ist während langen Teilen eine Inselkette als Küste vorhanden, dann folgt der Intercoastal Waterway , eine Wasserstrasse (zwischen Schiffsbreite und mehreren Kilometern breit) und erst dann das Festland. Häufig sind wir aussen auf der Inselkette unterwegs gewesen und haben über kleinere und dann immer grössere Anwesen gestaunt. So wie es aussieht, wohnen aber vor allem die Gärtner dort (zumindest haben wir meist nur diese gesehen 🙂 ). Am Weg lag auch St. Augustine, die älteste durchgehend bewohnte Siedlung seit die Spanier dort eingetroffen sind. Ein ehemaliges Hotel ist heute ein College:

Wie man bei Peddalington schon sieht, waren wir im Kennedy Space Center und haben da wirklich interessante Ausstellungen und Filme besucht. Der Clou war dann, dass wir dort erfuhren, dass in der Nacht ein Raketenstart geplant sei. So standen wir um 3.00 Uhr auf und schauten uns das einmalige Spektakel an. Im Film natürlich nie so imposant, aber trotzdem:

 

Dazwischen Meer, es ist wirklich sehr gross und mit über 27 ° C auch zu warm für die Jahreszeit.

Strand
Strand – Delray Beach, Vereinigte Staaten

Miami

Und plötzlich war da die Skyline von Miami. Es war schon ein wenig emotional, als wir über die Brücke in diese Stadt einfuhren, von fast ganz oben in Maine bis so weit in den Süden mit Muskelkraft. Wir nutzen die Stadt einerseits für die weitere Planung (immer wieder mehr Arbeit als gedacht) und es wurde uns schnell klar, dass wir hier das Wochenende abwarten müssen, weil nur unter der Woche noch Unterkünfte auf den Keys (Inseln weiter südlich) zu finden sind, deren Preis wir in englisch aussprechen können.

Karte der Reise

Unsere genauen Pfade findet ihr hier zum Zoomen und Scrollen, so nahe wie ihr wollt, damit auch die Jim-Lücke (über Jim und weitere Begegnungen berichten wir im nächsten Blog-Beitrag), unsere Navigationsfehler und die Umleitungen zur Geltung kommen 🙂 .