Safety Drill

Höchste Zeit, dass ich mich auch wieder mal zu Wort melde. Am Samstag, 22. Juli um 15.20 Uhr fand der angekündigte Safety Drill statt. Da erlebt man etwas …

Da übt man die Abläufe einer Notfallsituation und wer was zu tun hat. In der ganzen Aufregung um Schwimmweste anziehen, Überlebensanzug unter den Arm klemmen und zum Sammelplatz (Musterstation) drei Stockwerke tiefer zu eilen, haben mich die beiden doch tatsächlich in der Kabine vergessen!

Peddalington cabin alone
Peddalington cabin alone

Geht doch gar nicht, ich würde im Ernstfall ja jämmerlich ertrinken. Nicht mal darum gekümmert, ob es irgendwo eine Schwimmweste in Grösse XXXXXS gibt haben sie sich.
Als die beiden nach einer halben Stunde zurückkamen, erzählten sie mir immerhin, was sie geübt hatten und versprachen, mich nächstes Mal nicht zu vergessen. Es fanden sich also alle – Crew und Passagiere – auf der Musterstation ein. Ausser dem Kapitän, der versteckte sich irgendwo im Schiff. Von ihm bekam dann der erste Offizier über Funk fortlaufend die Anweisungen, was zu tun war. Zuerst wurden alle befragt, was in einer Notsituation ihr genauer Job ist. Als die Reihe an den beiden war, antworteten sie etwas ratlos, sie hätten keinen Job. Worauf sie erklärt bekamen, dass sie sehr wohl Jobs hätten. Diese würden ihnen aber erst im Ernstfall zugewiesen.
Als nächstes mussten alle ihre Schwimmwesten ausziehen, irgendwo befestigen und dann das grosse Rettungsboot besteigen – oder besser: beklettern. Das fühlt sich gemäss Erzählungen der beiden etwa so an, wie in so einem Raumfahrtsimulator an der Chilbi. Ich finds immer noch gemein, dass ich nicht mitdurfte, das war sicher aufregend! (Anmerkung der Redaktion: Nein, war es nicht! Sondern unbequem, eng, stickig und Platzangstgefühle auslösend.)

Schwimmweste marsch
Schwimmweste marsch

Im Rettungsboot wurde dann Verschiedenes abgefragt und überprüft, wie Motor starten, zweite Batterie für Motorstart, falls die erste versagt, Trinkwasser- und Essensvorrat, Wolldecken etc. Dann endlich durften alle wieder raus. Nur der Koch musste drinbleiben und auch noch zeigen, dass er den Motor starten kann. Warum der das können muss, frage ich mich … (Anmerkung der Redaktion: Alle Crew-Mitglieder haben verschiedene Nebenaufgaben, z. B. sind der Koch und der Steward neben ihren Hauptaufgaben auch für 1. Hilfe zuständig.)
Mehr haben die beiden nicht erzählt, ich nehme an, das war dann alles. Safety Drill sei übrigens immer am Samstag, es müsste also möglich sein, dass ich es auch noch erleben kann. Ausser beim nächsten Mal würden die Passagiere ausgeschlossen, was offenbar auch vorkommt. Wir werden sehen.

Rettungsbüchse
Rettungsbüchse